Donnerstag, 23. März 2017

DURCHSETZUNGSSTRATEGIEN nach VORGABE der WHO - FCTC

PUNKTE  41  bis  45  der  LEITLINIEN  2007  der  WHO  zur WIRKSAMEN  DURCHSETZUNG des  NICHTRAUCHERSCHUTZES  gemäß  Art. 8 der FCTC

Es besteht wieder einmal aktueller Anlass mehr als genug , die längst von allen vergessenen  Leitlinien der 2. Konferenz der Vertragsstaaten zur FCTC  in Erinnerung zu rufen :

https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Bundesnormen/NOR40073587/NOR40073587.pdf 

http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:C:2009:296:0004:0014:DE:PDF 

Insbesondere die Punkte 41  bis  44  " Durchsetzungsstrategien " und 45  " Mobilisierung und Einbeziehung der Gesellschaft "  sollten von allen Betroffenen genauest in Betracht gezogen werden :

Punkt 41 :   " Strategische Ansätze bei der Durchsetzung von Rechtsvorschriften können ihre Einhaltung maximieren, die Durchführung vereinfachen und die Höhe der zur Durchsetzung benötigten Mittel verringern. 

Punkt  42 :   Besonders die Durchsetzungsmaßnahmen  direkt nach der Inkraftsetzung der Rechtsvorschriften sind entscheidend für deren Erfolg und für den Erfolg der zukünftigen Überwachung und Durchsetzung .  In vielen Ländern wird eine sanfte Durchsetzung in der Einführungsphase empfohlen, in der Personen, die gegen die Rechtsvorschriften verstoßen , nur verwarnt , aber nicht bestraft werden . Dieser Ansatz sollte in Verbindung mit einer aktiven Kampagne zur Aufklärung von Unternehmern  über ihre aus den Rechtsvorschriften resultierenden  Verantwortlichkeiten  verfolgt werden,  und die Unternehmen sollten Verständnis dafür zeigen, dass auf die anfängliche Gnadenfrist  oder Einstiegsphase eine strengere Durchsetzung folgen wird.

Punkt  43 :   Sobald die aktive Durchsetzung beginnt, wird in vielen Ländern empfohlen ,  eine  aufsehenerregende  Strafverfolgung zu betreiben, um die abschreckende Wirkung zu verstärken . Wenn festgestellt wird,  dass sich prominente Personen  bewusst über die Rechtsvorschriften  hinweggesetzt haben und diese in der Gesellschaft bekannt sind , können die Behörden  ihre Entschlossenheit  und die Ernsthaftigkeit der Rechtsvorschriften unter Beweis stellen , indem sie mit rigorosen und zügigen Maßnahmen  reagieren  und dabei die größtmögliche Aufmerksamkeit erregen . Dies wird zu einer verstärkten freiwilligen Einhaltung der Rechtsvorschriften führen und die für die Überwachung und die Durchsetzung benötigten Mittel verringern .

Punkt  44 :   Obwohl sich Rauchverbote rasch selbst durchsetzen, ist es wesentlich, dass die Behörden darauf vorbereitet sind, zügig und entschieden auf Einzelfälle  offener  Missachtung zu reagieren . Besonders  dann , wenn Rechtsvorschriften  gerade erst in Kraft treten, gibt es gelegentlich Zuwiderhandelnde, die öffentlich ihre Missachtung zur Schau stellen . Eine deutliche Reaktion signalisiert in solchen Fällen  die Erwartung, dass die Rechtsvorschriften  eingehalten werden,  und erleichtert künftig diesbezügliche Bemühungen , wohingegen Unentschlossenheit rasch zu einer weiten Verbreitung von Verstößen führen kann .

Punkt 45 :   Die Wirksamkeit eines Überwachungs - und Durchsetzungsprogramms wird durch die Einbeziehung der Öffentlichkeit in das Programm verstärkt . Gewinnt man die Unterstützung der Öffentlichkeit  und ermutigt man ihre Mitglieder dazu , die Einhaltung der Rechtsvorschriften zu beobachten und Verstöße zu melden , so wird die Reichweite der Durchsetzungsorgane erheblich erweitert und die Durchsetzung wird weniger aufwendig . In vielen Ländern stellen Beschwerden aus der Bevölkerung in der Tat das Hauptmittel zur Sicherstellung der Einhaltung der Rechtsvorschriften dar . Aus diesem Grund sollten die Rechtsvorschriften für eine rauchfreie Umwelt festlegen, dass Einzelpersonen Beschwerden einreichen dürfen, und sie sollten jede Person oder nichtstaatliche Organisation dazu ermächtigen, tätig zu werden , um die Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Belastung  durch Tabakrauch  in der Umgebungsluft  zu erzwingen . Im Durchsetzungsprogramm sollte eine kostenlose  Telefonhotline  für Beschwerden oder ein ähnliches System vorgesehen wewrden, um die Öffentlichkeit zur Meldung von Verstößen zu ermutigen . "

      Mittlerweile sind fast 10 Jahre vergangen seit dieser 2. Konferenz der  WHO - FCTC  - Vertragsstaaten und  befremdlicherweise  gibt es seitens des zuständigen  Bundesministeriums  für Gesundheit  nach wie vor keinerlei Aktivität , diese Leitlinien in der breiteren Bevölkerung bekannt zu machen bzw. sie auch den Vollzugsbehörden auf Bezirksebene  ans Herz zu legen . 

AUFSEHENERREGENDE  STRAFVERFOLGUNG  und  GRÖSSTMÖGLICHE  AUFMERKSAMKEIT  SIND  ZWINGEND  NOTWENDIG  !

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